Brief an Sabeth



Liebe Sabeth, 

ich habe die Zeit mit dir sehr genossen, auch wen sie kurz – zu kurz – war. Ich habe durch dich meine Weltansicht, mein denken und meine Überzeugungen über den Haufen geworfen und mich von meinen Ansichten getrennt. Durch dich fühle ich mich wie ein komplett anderer Mensch. Ich möchte dir mit diesem Brief danken, dass du mir dies ermöglicht hast. Das du deswegen und wegen meiner fehlenden Einsicht, das auch ich mich einmal irre sterben musstest tut mir wahnsinnig leid. Ich mache mir solche vorwürfe das wenn ich den Ärzten alles genauer erzählt hätte und du noch am leben wärst und dieses genießen könntest wie du es immer schon getan hast. Du hättest noch so viel erfahren und erleben können auf dieser Welt. Du hättest erfahren müssen das ich dein Vater bi. Das hättest du verdient. Du hast mich in vielen Hinsichten an deine Mutter erinnert. Du warst genauso eigensinnig, stur und freiheitsliebend wie sie es früher immer war. Du wolltest genau wie sie die Welt erkunden. Ich würde gerne sagen können das ich hoffe das es dir a dem Ort an de du bist gut geht aber da ich an solche Dinge immer noch nicht glaube hoffe ich es für deine Mutter. Ich weiß, dass es sie fertig macht, dass ihre einzige Tochter Tod ist und das auch noch meine Schuld ist. Sie hat es noch nicht übers Herz gebracht an dein Grab zugehen aber das darfst du ihr nicht übel nehmen. Athen wird sie auch nie wieder verlassen können. Sie hängt zu sehr daran. Ich werde mich bald einer Magen-OP unterziehen um das Magenkrebs entfernen zu lassen. Ich war auch vor kurzem in Kuba und hatte beinahe eine Affäre mit einer Kubanerin. Ich habe mich zum ersten Mal Lebendig und frei gefühlt. Ich habe meine Arbeit gekündigt und bin für die Operation nach Athen. Ich brauche die nähe deiner Mutter. Ich genieße es das sie mit bei steht und für mich da ist. Ich glaube ich liebe sie – immer noch – genauso wie dich meine Tochter.

PS: Habe dir noch ein Bild von uns hinzugefügt

Dein Walter Faber 


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