Walter und seine Mitmenschen:
Walter kann die Gesellschaft seiner Mitmenschen nicht
ertragen. Er bevorzugt es alleine zu sein. Besonders genießt er es in der
Gegenwart von technischen Gegenständen zu sein. Für kürzere Zeit kann er sich
erbarmen seine Mitmenschen zu tolerieren z. B. auf der Arbeit. Oder Frauen bzw.
Geliebte aber diese nur für höchstens zwei Wochen und dann auch nur im
Höchstfall 2 Tage in der Woche. Danach möchte er wieder alleine und in Ruhe gelassen werden.
Walter und die Frauen
Daraus folgt, dass Ihn auch die Zuneigung von Frauen
anwidert. Er ist ein sehr Ich-Bezogener Mensch. Am Anfang des Buchs
bemerkt man auch seine besondere Abneigung gegenüber Ivy, die wenn er über
Hanna berichtet nicht hervorkommt und gar nicht zu existieren scheint.
Emotionale Basis zu Frauen:
Wenn Walter über eine Frau wie Ivy oder Hanna erzählt
vergisst er sehr schnell die Individuellen Merkmale der einzelnen Frauen und
beginnt sie zu pauschalisieren also „alle über einen Kamm zu scheren“.
Als Beispiel:
"Alle Frauen haben einen Hang zum Aberglauben" (S. 153)
An dieser Feststellung von Walter erkennt man seine
Einstellung und kann das oben genannte beweisen. Auch daraus schließen lässt
sich das Walter die Frauen durch sein nazistisches Denken nicht recht verstehen
will und kann. Er geht automatisch davon aus das alle Männer genauso sind wie
er, nämlich Sachlich, schlicht, unkompliziert und unabhängig von Frauen.
Aus diesem Grund fragt er sich wie die Frau ist, die seinen
Drang zum allein sein teilt oder zumindest versteht. Er beklagt sich sehr oft über die „weibliche Aufdringlichkeit“
womit gemeint ist, dass viele Frauen umschmeichelt und verwöhnt werden wollen
von ihren Männern.
Sexuelle Zuneigung gegenüber Frauen:
Auch in sexueller Hinsicht ist Walter nicht der „gewohnte
Mann“ der hin und wieder „seine Bedürfnisse befriedigen muss“. Er hält von der körperlichen
Zuneigung genauso viel wie von der emotionalen.
Der sexuelle Kontakt geht laut Faber immer von der Frau aus.
Weshalb er auch bei Ivy in New York und bei Sabeth in Avignon so sieht. Das sie
Ihn unfreiwillig zum Sex verführt oder auch schon nach seiner Sicht „gezwungen“ oder „gedrängt“ haben. Sex
ist für absurd außer zur Fortpflanzung. Wie man erkennen kann ist Faber auch
hier der reine Techniker und Pragmatiker.
Ein Kampf um die Überlgenheit
Bei einer solchen Sichtweise ist es nicht verwunderlich,
dass Faber die Geschlechterbeziehung in erster Linie als Kampf um die
Überlegenheit ansieht. Das merkt man auch gegenüber Männern. Faber wollte dem
jungen Assistenten überlegen sein und auch dem jungen Mann mit dem Sabeth viel
Zeit an Board des Schiffes verbracht hat. Immer wieder behauptet er, dass es
Ihm egal sei, dass das Mädchen mit dem roten Rossschwanz so viel Zeit mit dem
jungen adretten Mann verbringt und Ping Pong mit Ihm spielt. Auch als Walter
und Sabeth rast bei den Ruinen machen möchte er, dass die anderen Touristen
verschwinden um alleine mit Sabeth sein zu können und sie nicht teilen zu
müssen.
Fazit:
Es scheint so als sei Ihm der Kontakt zu einer Frau zu anstrengend.
Wobei man im Laufe des Buchs immer mehr merkt das er die Gesellschaft von
Sabeth zu genießen scheint und auch zum Schluss des Buches merkt man das er den
Kontakt zu Hanna sucht um nicht alleine sein zu müssen. Nach dem Flugzeugabsturz freundet er sich mit
Herbert an und lernt Ihn, man könnte schon sagen, als Freund lieben bzw.
wertschätzen. Aus diesem Aspekt heraus
würde ich behaupten, dass Walter Faber sich gerne als eisernen und kalten, klar
denkenden Idealisten darstellt der er in Wirklichkeit gar nicht ist.
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